Brexit 2018 – Sommerzeltlager im Brexbachtal

Juhuu! Endlich war es wieder soweit, der Kuschelstamm machte sich wieder auf ins Sommerlager!! Dieses Jahr ging es für uns vom 8.7. bis zum 18.7.2018 erneut ins Brexbachtal.

 

Sonntags trafen wir uns alle an der Feuerwehr in Sayn mit viel Vorfreude, die nächsten zehn Tage miteinander verbringen zu dürfen. Dieses Jahr hatten wir von Anfang an tollen Besuch von saarländischen Pfadfinderfreunden, die von allen direkt ins Herz geschlossen wurden.

Es war strahlender Sonnenschein, als wir am Zeltplatz ankamen. Nachdem alle Zelte standen, jeder eine Sonnencremeschicht mehr auf der Haut hatte und die ersten schon die anliegende Brex unter Beschlag genommen hatten, hisste die Pfadi- und Roverstufe mit Unterstützung der Leiter das Stammesbanner. Wie jeden Abend im Lager, ließen wir auch diesen Tag mit einer Singerrunde am Lagerfeuer ausklingen. Wir waren uns alle sicher, es würde eine tolle Zeit werden.

 

Der nächste Tag war ein besonderer in diesem Lager, denn wir verbrachten ihn ganz nach dem Tagesplan eines Zeltlagers aus dem Jahr 1907 nach unserem Pfadfindergründer Robert Baden-Powell. Der Schwerpunkt eines jeden Tages im Lager, laut Baden-Powell, ist es, die Grundsätze des Pfadfindertums näher zu bringen und die Fähigkeiten eines jeden Pfadfinders zu steigern. Also standen viele Aufmerksamkeits- , Orientierungs- und Geländespiele auf dem Plan. Beispielsweise gingen wir in Kleingruppen mit einem Zettel auf Wanderschaft, auf dem Sachen standen, die wir auf dem Weg bemerken sollten. Die Schwierigkeit dabei war es, sich ganz auf die Natur einzulassen und diese im Detail wahrzunehmen. Laut Baden-Powell ist dies eine der Fähigkeiten, die jeder Pfadfinder besitzen sollte.

Die andern Tage wurden mit vielseitigen Aktionen gefüllt:

Wir befassten uns einen Nachmittag lang beispielsweise mit Lagerbauten. Ein paar Leute jeder Gruppe baute an einer Brücke über die Brex, die restlichen an einem Dreibeinkonstrukt, in dem verschiedene Elemente integriert wurden: Es gab drei Podeste, Platz für Hängematten und auch unser Bannermast musste mit eingebaut werden. Manche von uns verbrachten die ein oder andere Nacht auf einem der Podeste oder in den Hängematten.

 

Da die Biberstufe, unsere Jüngsten, leider noch nicht mit fahren konnten, besuchten sie uns für einen Tag, um das Lagerleben und den Stamm mal im Ganzen kennenzulernen. Wir machten eine kleine Wanderung durch die Brex, spielten verschiedene Spiele und sangen zusammen das Pfadfinderlied „Flinke Hände, flinke Füße“, das die Kleinen schon super drauf hatten.

 

Außerdem wurde unser neuer Stammesanhänger für Materialien neu lackiert. Der ganze Stamm steuerte seinen eigenen Teil dazu bei und machte ihn zu dem Kunstwerk, das er jetzt ist.

 

Über die ganzen Tage verteilt hatten wir die Möglichkeit, verschiedene Workshops zu machen. Ein Workshop bestand darin, sich einen eigenen Schwedenstuhl zu bauen, eine andere Gruppe konstruierte einen Lehmofen, in dem wir in den kommenden Tag Pizza und Kuchen backten, außerdem wurden  Armbänder aus Paracord oder Garn geflochten, einige von uns bastelten Namensschilder für die Kluft oder setzten eine Heilsalbe und Tinktur aus Pflanzen aus der Umgebung an.

 

Für zwei Tage engagierten wir uns im sozialen Bereich und halfen intern im Brexbachtal, zwei Großprojekte fertigzustellen. Am Rand eines Zeltplatzes gibt es zwei Tümpel, in denen verschiedene Tiere wie Libellen, Frösche und Salamander brüten. Damit diese sich auch weiterhin in Ruhe fortpflanzen können, bauten wir einen Zaun drumherum – das bedeutete für uns sowohl viel Arbeit aber auch viel Spaß! Beim anderen Projekt handelte es sich um eine Unkraut-Vernichtungsaktion. Ein neu erworbenes Grundstück des Brexbachtals war überwuchert von Brenneseln und Riesenbärenklau. Also war es unsere Aufgabe, es davon zu befreien. Ich muss sagen, trotz der Hitze und der kraftaufwendigen sisyphosartigen Arbeit, hat es doch ziemlich viel Spaß gemacht.

 

Unser Stamm macht zudem eine coole und lustige Bekanntschaft mit Leuten vom Nachbarzeltplatz. Spätabends spielten wir zusammen ein Geländespiel, dessen Schwerpunkt nicht in Kraft und Geschwindigkeit lag, sondern in Geschicklichkeit, Wendigkeit und Ausdauer. Die Aufgabe lag nämlich darin, unbemerkt im Dunkeln eine im Kreis gespannte Leine zu berühren. Im Kreis saßen vier Wächter, die genauso wenig sahen, wie wir anderen, aber sobald sie etwas hörten, einen Sucher in die Richtung navigierten, in der sie das Geräusch gehört hatten. Wenn der Sucher einen durchs Umsichfühlen entdeckt hatte, war man leider raus. Durchaus kann dieses Spiel mehrere Stunden dauern, wir setzten das Limit auf eine ¾-Stunde. Es hat verdammt viel Spaß gemacht und unsere Wös haben das Ding gerockt!

 

Ein ganz besonderer Teil unseres Zeltlagers war die Stufungs- und Versprechensfeier. Sie ist uns allen sehr nahe gegangen. Als Erklärung: Das Pfadfinderversprechen ist ein zentraler Bestandteil und eine wichtige Tradition in der Pfadfinderbewegung. Durch das Versprechen bekundet man die Zugehörigkeit zum Pfadfindertum und zu seiner Gruppe. Es regt dazu an, sich mit den Werten und Zielen der Pfadfinder altersgerecht auseinander zu setzen. Eine Stufung ist der Wechsel eines Gruppenmitglieds in die nächstältere Pfadfingerstufe. Bei jedem Stufenwechsel wird ein Pfadfinderversprechen abgelegt. Während unserer Feier brannte ein ganz besonderes Feuer und jeder der wollte, konnte sein persönliches Versprechen den anderen mitteilen. So entstand für uns eine sehr emotionale Atmosphäre…

 

Es war also auch dieses Jahr wieder ein wundervolles Zeltlager, in dem jeder mit vielen tollen Erinnerungen nach Hause gehen konnte. Ein großes Dankeschön, an alle, die die Zeit wie jedes Jahr zu einer ganz besonderen gemacht haben.

 

Geschrieben von unserer Pfadi-Reporterin Mia 🙂

 

 

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